Nicht wenigen Astrologen gelten die neueren Planeten, die seit Ende des 18. Jhdts. endeckt wurden, als überflüssige modische Zutaten: Die sieben alten Planeten sollen völlig ausreichen. Dies meinen insbesondere viele Vertreter der Stundenastrologie, die sich hauptsächlich auf John Lilly beruft.
Als Zeitgenosse Lillys lebte im 17. Jhdt., also vor Entdeckung von Uranus, Neptun und Pluto, der große französische Astrologe Jean Baptiste Morin, dem wir unter anderem die Ausarbeitung des Häuserherrscher-Systems verdanken.
Es ist kaum anzunehmen, daß diese beiden Astrologen die Transsaturnier als irrelevant abgelehnt hätten, wären sie zu ihrer Lebenszeit entdeckt worden. Im Gegenteil hätten sie als Neuerer der damaligen Astrologie ihr System wohl dem Stand der Erkenntnis angepaßt und ihr Denken erweitert.
Daß diese drei zusätzlichen Planeten bereits damals „wirksam“ waren, zeigt sich auch am Tod Morins in dessen eigenem Horoskop.
Als Geburtszeit gibt er in seinem Buch „Astrologia Gallica“, Buch XXI, 8 Uhr 33 an. Nun empfiehlt es sich immer, Geburtszeiten auch großer Meister zu überprüfen.
Nur zwei genaue Daten sind bekannt. Deren Auslösungszeiten bestätigen die Richtigkeit seiner Angaben.
Eines davon ist der 31. März 1634: Der Professor der Mathematik am Collège de France stellte an diesem Tag seine Arbeit zur Berechnung der geographischen Länge vor. Sie wurde allgemein als preiswürdig anerkannt, jedoch setzte Kardinal Richelieu später fünf der acht Juroren unter Druck, die daraufhin Morin den Preis aberkannten. In Morins mit vier Planeten besetztem 12. Haus, das nach seiner Astrologie geheime Feinde bedeutet, steht unter anderem Saturn als Herr des 10. Hauses, weshalb es sich, ebenfalls nach seiner Definition, um mächtige Feinde handelt.
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